16.02.2008
Ortsbeirat zweifelt Daten zur Umfahrung an
Erneut scheiterten die Grünen im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Nordweststadt, Niederursel) mit ihrem Vorstoß, eine Machbarkeitsstudie für alternative Variante zur Ortsumfahrung Praunheim prüfen zu lassen.
Alle anderen Fraktionen lehnen das bei der Sitzung am Donnerstagabend ab. Sie wollen erst die Daten für die Machbarkeitsstudie mit dem Anschluss an den Praunheimer Weg abwarten. Unterstützung bekamen die Grünen nur bei ihrem zweiten Forderung, die Verkehrszählung der Bürgerinitiative gegen den Bau der Ortsumfahrung bei der Planung zu berücksichtigen. Alfons Meister (BFF) erhoffte sich dadurch nämlich, dass die Stadt endlich einmal ihre eigenen Zahlen offenlegt. CDU, SPD, FDP, Die Linke und Republikaner wollen aber auch davon nichts wissen.
Aus gutem Grund, wie Jürgen Schmidt (SPD) feststellte. „Der Magistrat darf eine derartige Untersuchung gar nicht einfließen lassen.“ Nur von der Stadt beauftragte Untersuchungen könnten dafür herangezogen werden. Und die CDU-Fraktionsvorsitzende Christiane Schubring traut den Zahlen der BI auch nicht so ganz. Diese hatten festgestellt, dass der Verkehr durch Alt-Praunheim seit 1993 nur geringfügig zugenommen habe. „Mein augenscheinlicher Eindruck ist ein anderer“, sagte Schubring. Sie sprach sich daher für eine wissenschaftlich fundierte Zählung aus. „Die BI hat an zwei Tagen gezählt, das reicht dafür sicherlich nicht aus.“
Zuvor hatte die Fraktionsvorsitzende der Grünen dafür geworben, doch eine weite Umfahrung bis nach Steinbach in die Planung mit aufzunehmen. „Das ist die einzig vernünftige Lösung.“ Denn der Verkehr müsste dann weder durch Alt-Praunheim noch durch die Nordweststadt. Zudem könnte so auch das erweiterte Gewerbegebiet nördlich der Heerstraße angeschlossen werden, ohne die Heerstraße zu belasten. Mit dieser Variante könnte man an die geplante Umgehung Steinbach anschließen. Den Einwand von Jürgen Schmidt, dass schon vor etlichen Jahren die Steinbacher Sturm gelaufen seien gegen derartige Planungen und die gebaute Brücke dafür noch heute Zeugnis davon ablege, konterte Dörhöfer damit, dass die damaligen Planungen die Umfahrung direkt in Steinbach enden ließ, das sei diesmal nicht der Fall.
Alfons Meister sieht dagegen keinen Sinn in solch einer weitläufigen Umfahrung. „Das bringt überhaupt nichts, denn es geht um die West-Ost-Verbindungen in Frankfurt, die es einfach nicht gibt. Es geht hier nicht um den Durchgangsverkehr.“ Belastet werde Praunheim dadurch, dass es für Autofahrer keine andere Strecke beispielsweise von Sossenheim nach Harheim gebe. „Die müssen durch Praunheim fahren.“
Die CDU-Fraktion verwarf den Gedanken an eine große Umfahrung ebenfalls. Das sei schon vor längerer Zeit abgelehnt worden, weil bezweifelt werde, „dass eine solche Straße angenommen wird“, sagte Christiane Schubring.
Die Grünen vertrauen dabei den Zahlen der Bürgerinitiative. „Der Bedarf für solch eine Straße existiert überhaupt nicht“, sagte die Fraktionsvorsitzende. Gezählt hatte die BI den Ziel- und Quellverkehr Praunheim/Niederursel. Als Vergleich wurden die offiziellen Zahlen einer Verkehrszählung von 1993 genommen. Danach habe sich das Aufkommen nur gering erhöht. Die Stadt hatte vor 15 Jahren den Schluss gezogen, dass eine Ortsumfahrung Praunheim nur eine geringe Entlastung bringen würde. Darauf verweisen heute die Mitglieder der Initiative und die Grünen. (sö)
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